CHEMIEINDUSTRIE
Die Chemieindustrie ist einer der größten Industriesektoren in Deutschland und trägt mit ihrem hohen Exportvolumen erheblich zum wirtschaftlichen Erfolg des Standorts bei

Daten und Fakten 2023
Die Unternehmen des Sektors erwirtschaften zusammen rund 10 % der gesamten industriellen Wertschöpfung in Deutschland und sind ein zentraler Materiallieferant für fast alle anderen deutschen Industriesektoren.
Bruttowertschöpfung
Produktion
Auslandsumsatz
Beschäftigte
Kernergebnisse
Der Chemiesektor ist eng mit zahlreichen anderen Sektoren verwoben, ermöglicht in vielen Anwendungen Innovation und entfaltet an Verbundstandorten hohe Synergieeffekte. Die Aussicht auf dauerhaft höhere Rohstoff- und Energiekosten stellt allerdings die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Grundstoffchemie in Frage. Die Klimatransformation wird für den Sektor ein Kraftakt, denn zentrale Produktionsketten müssen auf nicht fossile Feedstocks umgestellt werden.
Rund ein Drittel der gesamten Chemieproduktion ist von Abwanderung bedroht. Die Energiekrise hat große Teile der Industrie empfindlich getroffen. In weiten Teilen der Industrie ist die Produktion sehr energieintensiv. Außerdem ist Erdgas (neben Erdöl) ein wichtiger Rohstoff zur stofflichen Nutzung in der Chemieproduktion. Gemäß aktuellen Prognosen werden deutsche Chemieproduzenten deswegen noch im Jahr 2030 rund das Drei- bis Fünffache für Erdgas zahlen wie Wettbewerber in den USA und rund das Doppelte wie Wettbewerber in China.
Chemische Wertschöpfungsketten sind sehr unterschiedlich betroffen. Die Wertschöpfungsketten der Industrie sind höchst komplex und von steigenden Energiekosten sehr unterschiedlich betroffen. Verschiedene Chemieprodukte und Wertschöpfungsstufen unterscheiden sich deutlich in ihrer Energie- und Rohstoffintensität. Insgesamt sind etwa 40 Mrd. Euro der Chemieproduktion in Deutschland stark oder sehr stark abwanderungsgefährdet.

Transformationspfad der Chemieindustrie
Die Klimatransformation eröffnet auch eine Reihe von Wachstumschancen für die Chemieindustrie, deren Vorprodukte für einige grüne Technologien essenziell ist. Die Politik sollte die anstehende Transformation der chemischen Industrie unterstützen und auf ein breites Spektrum an Instrumenten zurückgreifen: Unterstützung beim Umbau von Wertschöpfungsketten und Zugang zu erneuerbaren Feedstocks und Energieträgern; Planungssicherheit und Investitionen in Elektrifizierung.

ECKPUNKTE FÜR EINE NEUE INDUSTRIEPOLITISCHE AGENDA
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